Die Kevelaer-Wallfahrt in der Pfarre/Gemeinde Heilig-Kreuz (Westend) kann auf eine Tradition seit 1961 zurückblicken.
Zunächst wurde sie als Nachtwallfahrt von Süchteln nach Kevelaer durchgeführt. Nach dem Reisesegen in der Kirche Heilig Kreuz fuhr man mit dem Stadtwerke-Bus oder Auto bis Süchteln und begann die Wallfahrt gegen 20.00 Uhr am Park nahe dem Süchtelner Busbahnhof (Viersen). Es ging immer an der Chaussee entlang über Wankum in Richtung Straelen. Langjährige Pilger erzählen heute noch von den Rücklichtern der vorbeifahrenden Autos, die man noch kilometerweit auf der schnurgeraden Straße sehen konnte. Gegen Mitternacht erreichte man Straelen, wo im Gasthof Scholten eine längere Rast vorgesehen war. Dann ging es über Walbeck weiter nach Kevelaer, wo man um 5 Uhr in der Frühe die Gnadenkapelle erreichte. Die Muttergottes in der Gnadenkapelle war noch nicht wach und musste von einem Priester aus dem Priesterhaus geweckt werden, der den Pilgern die Kapelle aufschloss. Eine Viertelstunde später wurde dann die Heilige Messe in der Antoniuskapelle gefeiert. Nach dem Frühstück im Rheinischen Hof ging es dann gegen viertel vor sieben mit Autos zurück nach Mönchengladbach. Ab 1975 begann die Wallfahrt eine Stunde später, da die Gnadenkapelle nun erst um 6 Uhr geöffnet wurde. 1991 war die letzte Wallfahrt in der Nacht.
Im Jahr 1992 wurde die Wallfahrt dann erstmals als
Tag-Wallfahrt und
in Hinsbeck (Nettetal) an der Jugendherberge beginnend
durchgeführt. Der neue Weg geht jetzt durch Wiesen und
Wälder
und die Andacht während der Prozession wird nicht mehr so sehr
durch den immer stärker gewordenen Verkehr abgelenkt. Die
Pausen
in Straelen und Walbeck blieben, nur brachte man jetzt seine Brote
für das Frühstück mit und kehrte
für eine Suppe zum
Mittagessen ein. In Kevelaer wurde nach dem Besuch des Gnadenbildes um
15.00 Uhr die Heilige Messe in der Kerzenkapelle gefeiert. Nach einer
Pause wurde dann der große Kreuzweg gebetet, bevor es gegen
18.00
Uhr mit dem Bus zurück ging.
Da immer mehr Pilger mitkamen, wechselte man später
für die
Messe ins Kloster der Clemensschwestern am großen Kreuzweg
und
man zog mit Blasmusik zur Gnadenkapelle (1997).
Mit der Übernahme des Pfarramtes St. Hermann-Josef in Speick
durch
Pastor Pötter gingen seit 1997 auch einige Gemeindemitglieder
aus
Speick mit nach Kevelaer.
1998 wurde die Vorbereitung der Durchführung der Wallfahrt nicht mehr nur durch Pfarrer Pötter und das Pfarrbüro durchgeführt, sondern eine Gruppe von engagierten Pilgern um Toni Baumann kümmerte sich nun um die Organisation. Es gab nun neben dem Pilgerkreuz auch Peeken (Vorbeterstäbe), mit denen die Brudermeister das Gebet anleiten konnten und anderes - auch Annehmlichkeiten - mehr. An diese Änderungen gewöhnten sich die älter gewordenen Pilger gerne und genossen es, nun auch mal auf einer im Begeleitfahrzeug mitgebrachten Bank die Füße entlasten zu können.
Aus einer eher sportlichen Idee, "Warum gehen wir nicht 'mal die ganze Strecke von Mönchengladbach nach Kevelaer?" entwickelte sich dann für einige Jahre (2003 bis 2008) der Ablauf der Wallfahrt dergestalt, dass eine kleine Gruppe schon gegen 1 Uhr früh in Gladbach mit der Fußwallfahrt beginnt, während der Großteil der Pilger wie gewohnt um kurz nach 6 Uhr in Hinsbeck nach einem Bustransfer dazustößt und man die zweite Hälfte des Weges gemeinsam geht. Da die Zahl der wenigen Nachtpilger geringer wurde, beginnt seit 2009 nun die Wallfahrt am Pilgerkreuz in Hinsbeck und geht auf dem bekannten Weg nach Kevelaer.
Durch die Verlegung der Messe in Kevelaer auf den Nachmittag, wurde es möglich, daß auch Radfahrer an der Wallfahrt teilnahmen. Zunächst war es nur ein kleines Grüppchen, das auf den Weg machte. Inzwischen ist auch bei den Radfahrern die Anzahl der Pilger gewachsen, sodaß auch diese Gruppe an den Stationen Meditationen zum Leitwort hält und auch von einem Fahrzeug begleitet wird.
Im Jahre 2006 ist auf Initiative des Brudermeisters Toni Baumann ein Pilgerkreuz in Nettetal-Hinsbeck errichtet worden, an dem die Fußprozession, die Fahrradwallfahrt und die Buswallfahrt eine Statio einlegen. Details zum Kreuz und zur Einweihung sind auf der Seite "Unser Pilgerkreuz in Hinsbeck" zu finden.